Willy Hellpach
Willy Hellpach (* 26. Februar 1877 in Oels (Schlesien); † 6. Juli 1955 in Heidelberg) war ein deutscher Politiker, Journalist, Psychologe und Arzt.
Er promovierte in Psychologie und Medizin und arbeitete in Psychiatrischen Kliniken in Heidelberg und Karlsruhe. Schon in seiner Studienzeit beginnt Willy Hellpach, der von Ferdinand Lassalle (SPD) beeinflusst war, für verschiedene Zeitungen und sozialistische Monatsschriften zu schreiben. (Später schrieb er auch für die Neue Züricher Zeitung.) Im Ersten Weltkrieg diente er zunächst an der Westfront und leitete später mehrere Nervenlazarette.
Nach dem Krieg begann er sich politisch zu betätigen und trat 1918 der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) bei. Für diese wurde er 1922 Bildungsminister von Baden – von 1924 bis 1925 war er turnusgemäß Staatspräsident in Baden und Chef des Landeskabinetts in Koalition mit der SPD und dem Zentrum.
Bei der Reichspräsidentenwahl 1925 kandidierte Willy Hellpach im ersten Wahlgang für die DDP, er erhielt 5,8 % der Stimmen. Von 1928 bis 1930 saß er für die DDP im Reichstag, zog sich aber nach deren Auflösung und Umbenennung in Deutschen Staatspartei (DStP) enttäuscht aus der Politik zurück. Auch nach 1945 wurde er politisch nicht mehr aktiv.