Wilhelm Groener
Wilhelm Groener (* 22. November 1867 in Ludwigsburg; † 3. Mai 1939 in Potsdam) war im Ersten Weltkrieg Generalleutnant sowie in der Weimarer Republik parteiloser Politiker. Er gehörte zu denjenigen Militärs, die die Republik als Realität anerkannten. Nach der Entlassung Erich Ludendorffs am 26. Oktober 1918 wurde Groener faktisch der Chef der Obersten Heeresleitung; er leitete die Demobilisierung von der Westfront ein.
Bei der Novemberrevolution 1918 unterstützte er die gemäßigte Politik des Rats der Volksbeauftragten unter dem SPD-Vorsitzenden und späteren Reichspräsidenten Friedrich Ebert, um eine bolschewistische Revolution nach russischem Vorbild zu verhindern. Er sicherte Ebert zu, dass das Heer sich der neuen Regierung unterstellen würde. Im September 1919 ließ er sich in den Ruhestand versetzen. Doch schon im Juni 1920 bis zum 11. August 1923 war er als Parteiloser unter mehreren Reichskanzlern das Reichsverkehrsminister.
Ab Januar 1928 fungierte er als Reichswehrminister sowie am 8. Oktober 1931 zusätzlich auch noch kommissarischer Reichsminister des Innern. In dieser Funktion verfügte er nach der Reichspräsidentenwahl 1932 ein Verbot der SA weswegen er im Mai 1932 von Kurt von Schleicher zum Rücktritt als Reichswehrminister gedrängt wurde. Als am 30. Mai 1932 Reichskanzler Heinrich Brüning gestürzt wurde, verlor auch Groener das Amt des Reichsministers des Innern. Daraufhin zog er sich ins Privatleben zurück und starb am 3. Mai 1939 an einer akuten Leberentzündung.