Theodor Duesterberg
Theodor Duesterberg (* 19. Oktober 1875 in Darmstadt; † 4. November 1950 in Hameln) war in der Weimarer Republik langjähriger Vorsitzender des deutschnationalen paramilitärischen Stahlhelm.
Aus Protest gegen den Versailler Vertrags quittierte er 1919 den Dienst als Oberstleutnant und trat bald der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) bei. Er verließ die Partei aber 1923 nach mehreren Meinungsverschiedenheiten mit der Parteiführung wieder und schloss sich nun dem monarchistisch-nationalistischen Wehrverband Stahlhelm an, wo er schnell zum Bundesführer neben Franz Seldte aufstieg.
1929 initiierte der Stahlhelm gemeinsam mit der DNVP und der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) ein Volksbegehren gegen den Young-Plan. Zwei Jahre später setzte sich Theodor Duesterberg für die Zusammenarbeit des Stahlhelms mit DNVP, NSDAP und anderen anti-republikanischen Gruppierungen der extremen Rechten in der recht brüchigen Harzburger Front ein. 1932 wurde er von der DNVP als Kandidat für das Amt des Reichspräsidenten aufgestellt. Theodor Duesterberg wurde jedoch von der NSDAP diffamiert, weil er als „Vierteljude“ galt. Mit 6,8 % der Stimmen im ersten Wahlgang schnitt Duesterberg schlecht ab und zog seine Kandidatur zurück.
Trotz der Diffamierungskampagne wurde ihm 1933 ein Posten im überstürzt gebildeten Kabinett Adolf Hitlers (NSDAP) als Arbeitsminister angeboten, den dann aber Franz Seldte einnahm. Auf Grund der Gleichschaltung des Stahlhelms gab Duesterberg den Vorsitz dort auf.
Während des von den Nationalsozialisten so genannten Röhm-Putschs wurde Theodor Duesterberg 1934 kurzfristig im Konzentrationslager Dachau gefangen gehalten.