Rudolf Breitscheid
Dr. Rudolf Breitscheid (* 2. November 1874 in Köln; † 24. August 1944 im KZ Buchenwald) wurde 1903 Mitglied in der liberalen Freisinnigen Vereinigung und war 1908 Gründungsmitglied und später Vorsitzender der linksliberalen Demokratischen Vereinigung (DV). Nach dem Scheitern der DV bei der Reichstagswahl 1912 trat er der SPD bei, schließlich wechselte er 1917 zur gerade entstandenen USPD.
Er geb mehrere kriegskritische Publikationen heraus, darunter auch das Parteiorgan der USPD. Von 1918 bis 1919 war er kurzzeitig Preußischer Innenminister und ab 1920 war er Reichstagsabgeordneter. Im Oktober 1922 kehrte Rudolf Breitscheid mit der Vereinigung von USPD zur SPD zurück. Für die SPD war er Vorsitzender und außenpolitischer Sprecher der Reichstagsfraktion. Später wurde er Mitglied der deutschen Delegation beim Völkerbund.
Nach der Machtübernahme der NSDAP emigrierte Breitscheid im März 1933 nach Frankreich. Sein Name stand im August 1933 auf der Ersten Ausbürgerungsliste des Deutschen Reichs. 1940 liefert das Vichy-Regime ihn und seine Familie an Deutschland aus. Am 24. August 1944 starb er während des alliierten Luftangriffs auf das Konzentrationslager Buchenwald.