Marie-Elisabeth Lüders
Marie-Elisabeth Lüders (* 25. Juni 1878 in Berlin; † 23. März 1966 ebenda) war eine deutsche Politikerin (DDP, später FDP) und Frauenrechtlerin.
Als eine der ersten Frauen studierte sie ab 1909 Staatswissenschaften in Berlin und promovierte bereits 1912. Sie war damit die erste Frau, die an einer deutschen Universität die Doktorwürde Dr. rer. pol. erlangte. 1916 wurde sie zur Leiterin der Frauenarbeitszentrale im Kriegsministerium berufen.
Marie-Elisabeth Lüders war nach dem Ersten Weltkrieg Gründungsmitglied der DDP und gehörte dessem Vorstand auf Reichsebene an. Sie war 1919/20 Mitglied der Weimarer Nationalversammlung und anschließend bis 1930 für die DDP und die Deutsche Staatspartei (DStP) im Reichstag, wo sie sich vor allem für soziale Fragen engagierte. Sie engagiert sich dort oft zusammen mit Louise Schroeder (SPD) in den Bereichen Soziales, Familie und Gesundheit und dringt durch ihre Mitarbeit in den parlamentarischen Ausschüssen für Recht, Handels- und Wirtschaftspolitik auch in ausgesprochene Männerdomänen vor.
Als sich die DDP 1930 mit dem Jungdeutschen Orden zur Deutschen Staatspartei zusammenschloss, blieb sie zwar im Parteivorstand, verlor allerdings einen günstigen Listenplatz für die Reichstagswahl 1930 und damit nach der Reichstagswahl ihr Mandat. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten musste sie alle Ämter aufgeben, war aber nicht gezwungen, ins Exil zu gehen.
Von 1953 bis 1961 gehörte Marie-Elisabeth Lüders für die FDP dem Deutschen Bundestag an und war dort Alterspräsidentin (weil Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) auf dieses Amt verzichtete).