Julius Reiber
Julius Reiber (* 12. Juli 1883 in Gießen; † 21. September 1960 in Darmstadt) war seit 1905 im liberalen politischen Lager aktiv. Er trat 1918 der DDP bei und kämpfte gegen die Bestrebungen, das besetzte Gebiet um die Mainzer Zone in einen Pufferstaat zu verwandeln. Am 1. Juni 1919 wurde er von der französischen Besatzungsbehörde in Mainz verhaftet und nach mehrtägiger Haft nach Darmstadt ausgewiesen.
Er war vier Wahlperioden, davon lange Zeit als Fraktionsvorsitzender der DDP, von Januar 1919 bis November 1931 Mitglied des hessischen Landtags. Die Fusion der DDP zur Deutschen Staatspartei führte zu einer Zerreißprobe. Als Vertreter des linken Flügels seiner Partei schloss Julius Reiber sich der Radikaldemokratischen Partei (RDP) an. In der Zeit des Nationalsozialismus konnte er seine politische Arbeit nicht fortsetzen. Noch 1933 wurde er Mitglied der SPD.
Im März 1945 wurde er zum kommissarischen Bürgermeister der Stadt Darmstadt ernannt.