Gustav Noske
Gustav Noske (* 9. Juli 1868 in Brandenburg an der Havel; † 30. November 1946 in Hannover) war ein Politiker und der erste SPD-Minister mit der Zuständigkeit für das Militär in der deutschen Geschichte.
Gustav Noske wurde mit 16 Jahren Mitglied der SPD und zog 1906 mit 37 Jahren als Abgeordneter in den Deutschen Reichstag ein – dort gehörte er dem rechten Flügel der Partei an. Während des Kieler Matrosenaufstandes im November 1918 schickte Reichskanzler Prinz Max von Baden ihn dorthin, um dort die Lage zu beruhigen.
Nachdem die USPD aufgrund des harten militärischen Vorgehens gegen die Arbeiteraufstände um die Jahreswende 1918/19 aus dem Rat der Volksbeauftragten ausgeschieden war, wurde Gustav Noske als Volksbeauftragter für Heer und Marine verantwortlich für die Niederschlagung des Januaraufstandes 1919 (Spartakusaufstand), bei der auch Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht (beide USPD) ermordet wurden.
Als Reichswehrminister im ersten Kabinett Philipp Scheidemanns (SPD) trug er auch die Verantwortung für die Niederschlagung der Aufständischen der Berliner Märzkämpfe, denn er teilte den Antibolschewismus der Militärs und ließ den von der Reichswehr unterstützten Freikorps weitgehend freie Hand bei ihrem harten Vorgehen gegen Streiks und kommunistische Aufstände. Sein Befehl lautete: „Jede Person, die mit der Waffe in der Hand, gegen Regierungstruppen kämpfend angetroffen wird, ist sofort zu erschießen.“
Als er in Absprache mit Friedrich Ebert (SPD) einige der reaktionärsten Freikorps am 29. Februar 1920 auflöste, kam es zum reaktionären Kapp-Putsch vom 13. März 1920. Auch Reichspräsident Ebert konnte Gustav Noske in der Folge nicht mehr halten. Wegen „Begünstigung der Konterrevolution“ wurde Gustav Noske nach dem Kapp-Putsch zum Rücktritt als Reichswehrminister gezwungen und auf den Posten des Oberpräsidenten der preußischen Provinz Hannover abgeschoben. Seine Versuche, nach 1920 in der SPD wieder Fuß zu fassen, scheiterten am Widerstand zahlreicher SPD-Landesverbände.
Gustav Noske, der nach dem Preußenschlag nicht wie so viele andere republiktreue Spitzenbeamte entlassen wurde, wurde Mitte Mai in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Er war in die Pläne des Widerstands gegen Adolf Hitler rund um das Attentat vom 20. Juli 1944 eingeweiht und wurde in dessen Folge inhaftiert. Gustav Noske überlebte das Ende des Deutschen Reichs in einer Zelle der Gestapo, spielte aber beim Neuaufbau der SPD keine Rolle mehr.