Konferenz von Lausanne 1932
Die Konferenz von Lausanne fand vom 16. Juni bis zum 9. Juli 1932 in Lausanne in der Schweiz statt. Teilnehmer waren Deutschland mit den Verhandlungsführern Franz von Papen (ehem. Zentrum), Großbritannien und Frankreich, sowie weiterer Staaten. Die USA waren nur als Beobachter beteiligt. Im Zentrum der Verhandlungen stand die Frage der deutschen Reparationszahlungen nach dem Ersten Weltkrieg, die durch den Versailler Vertrag auferlegt worden waren.
Die deutsche Wirtschaft befand sich zu diesem Zeitpunkt inmitten der Weltwirtschaftskrise und war nicht mehr in der Lage, die hohen Reparationsforderungen zu erfüllen. Die Alliierten wiederum erkannten die Notwendigkeit einer Neuregelung, um einen Staatsbankrott Deutschlands und dessen mögliche Folgen zu verhindern.
Die Konferenz von Lausanne führte zu einem bedeutenden Ergebnis: Die Alliierten beschlossen, den Young-Plan von 1929, der die Reparationszahlungen bis 1988 festlegte, aufzugeben. Stattdessen wurde Deutschland von den meisten Reparationsverpflichtungen befreit. Lediglich eine einmalige Zahlung von 3 Milliarden Reichsmark war fällig, die allerdings nie vollständig geleistet wurde.
Damit war die Konferenz von Lausanne ein wichtiger Wendepunkt in der Geschichte der Weimarer Republik. Sie trug zur Entspannung der internationalen Beziehungen bei und stärkte die deutsche Wirtschaft. Allerdings war der Erfolg der Konferenz nur von kurzer Dauer. Die innenpolitische Situation in Deutschland verschlechterte sich weiter und 1933 übernahm die NSDAP unter Adolf Hitler die Macht. Die Beschlüsse von Lausanne wurden von den Nazis missachtet und die Reparationsfrage erneut zum Gegenstand internationaler Auseinandersetzungen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Konferenz von Lausanne ein bedeutender Erfolg für die Weimarer Republik war, da sie die drückende Last der Reparationen weitgehend beseitigte. Die langfristigen Auswirkungen der Konferenz waren jedoch begrenzt.