Clara Zetkin
Clara Josephine Zetkin, geborene Eißner, (* 5. Juli 1857 in Wiederau; gestorben am 20. Juni 1933 in Archangelskoje, Sowjetunion) war eine sozialistische deutsche Politikerin. Sie war aktiv in der SPD bis sie sich 1917 der Abspaltung USPD anschloss. In der USPD gehörte sie zum Spartakusbund. Danach war sie von 1920 bis 1933 als Reichstagsabgeordnete ein einflussreiches Mitglied der KPD und 1932 Alterspräsidentin des Parlaments. Sie engagierte sich insbesondere in der Gremienarbeit der Sozialistischen Internationalen und gilt als prägende Initiatorin des Internationalen Frauentags.
Als Frauenrechtlerin war Clara Zetkin von 1891 bis 1917 Herausgeberin der SPD-Frauenzeitung Die Gleichheit, in der sie sich gegen die reformistische Vorstellung wandte, durch wahlrechtliche Gleichstellung mit den Männern unter Beibehaltung des Kapitalismus einen Fortschritt für die Frauen erreichen zu wollen. 1907 wurde ihr die Leitung des neu gegründeten Frauensekretariats der SPD übertragen. In der Zeit des Ersten Weltkrieges lehnte sie mit Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg und wenigen anderen einflussreichen SPD-Politikern die Burgfriedenspolitik ihrer Partei ab.
1917 schloss sich Clara Zetkin der USPD an; 1919 trat sie auch der frisch gegründeten Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) bei. Sie war 1919/20 Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung Württembergs und dort eine unter den ersten 13 weiblichen Abgeordneten. Von 1920 bis 1933 war sie für die KPD im Reichstag der Weimarer Republik als Abgeordnete vertreten. Ab 1919 gab sie die Zeitschrift Die Kommunistin heraus. Von 1921 bis zu ihrem Tode war sie Präsidentin der Internationalen Arbeiterhilfe (IAH). In der KPD war Zetkin bis 1924 Angehörige der Zentrale, und von 1927 bis 1929 des Zentralkomitees der Partei. Des Weiteren war sie von 1921 bis 1933 Mitglied des Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationale (EKKI).
Auf Grund ihrer Autorität konnte sie sich immer wieder kritisch gegen Vorgaben der der Komintern und aus der Sowjetunion äußern und erklärte sich mehrfach gegen die von Stalin vorgegebene Sozialfaschismus-These. Dennoch lehnte Clara Zetkin die parlamentarische Demokratie der Weimarer Republik strikt ab, die sie als „Klassendiktatur der Bourgeoisie“ bezeichnete.
Nach der Machtergreifung durch die NSDAP unter Adolf Hitler und dem Ausschluss der KPD aus dem Reichstag infolge des Reichstagsbrands 1933 ging sie ins Exil in die Sowjetunion, wo sie wenig später am 20. Juni 1933 im Alter von fast 76 Jahren starb. Ihre Urne wurde an der Kremlmauer in Moskau beigesetzt. Stalin trug die Urne persönlich zur Beisetzung.