Paul Löbe
Paul Löbe (* 14. Dezember 1875 in Liegnitz; † 3. August 1967 in Bonn) war SPD-Politiker und Reichstagspräsident.
Paul Löbe trat 1895 in die SPD ein und gründete 1898 den SPD-Ortsverein von Ilmenau. Im Juni 1919 wurde er in die Weimarer Nationalversammlung gewählt und wurde gleich deren Vizepräsident, bis 1933 blieb er Mitglied des Reichstags. Von 1920 bis 1924 und von 1925 bis 1932 war er auch Reichstagspräsident.
Schon 1919/1920 bemühte er sich um eine Verständigung mit dem gemäßigten Flügel der USPD, der sich 1922 der SPD wieder anschloss. In den Jahren um 1924 ergriff er mit Politikern wie Aristide Briand, Edvard Beneš, und Konrad Adenauer (Zentrum) die Initiative in der 1922 gegründeten Paneuropa-Union. Der Reichsvorstand der SPD schlug ihn nach Friedrich Eberts (SPD) Tod 1925 als Kandidaten für die Reichspräsidentschaft vor. Er lehnte jedoch ab, weil er seinen Platz im Parlament sah. Löbe gehörte zur Zeit der Weimarer Republik dem Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold an.
Die Nationalsozialisten inhaftierten Paul Löbe am 23. Juni 1933, Nach seiner Freilassung Ende Dezember arbeitete er beim wissenschaftlichen Verlag Walter de Gruyter. Von den Attentätern des 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler war Paul Löbe für den Fall eines gelungenen Staatsstreiches als Reichstagspräsident eingeplant.
Nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligte sich Löbe maßgeblich am Wiederaufbau der SPD und war im ersten Bundestag vertreten.