Karl Jarres
Dr. Karl Jarres (* 21. September 1874 in Remscheid; † 20. Oktober 1951 in Duisburg) war von 1911 bis 1914 Oberbürgermeister von Remscheid, anschließend von 1914 bis 1933 Oberbürgermeister von Duisburg.
1918 trat der vormalige Nationalliberale der DVP bei, wobei er dort dem rechten Flügel der Partei zugerechnet wurde. Beim Kapp-Putsch stand er auf Seiten der rechtmäßigen Regierung unter Gustav Bauer (SPD). Zu Beginn der Ruhrbesetzung 1923 wurde er ausgewiesen und vor einem belgischen Kriegsgericht zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Nach seiner Entlassung galt er auf Grund seines Eintretens für die Politik des passiven Widerstand gegen die alliierten Besatzungsmächte als „Held der Nation“.
Nachdem die Politik des passiven Widerstands gescheitert war, wurde er von Gustav Stresemann (DVP) als Minister in das Reichskabinett berufen. So war er zwischen 1923 bis 1924 Innenminister und Vizekanzler in den Kabinetten von Stresemann und Wilhelm Marx (Zentrum). Bei der Reichspräsidentenwahl 1925 erhielt Karl Jarres im ersten Wahlgang die meisten Stimmen (10.416.658 = 38,8 %), zog jedoch im zweiten Wahlgang seine Kandidatur zugunsten von Paul Hindenburg zurück.
Nach der Machtübernahme der NSDAP verlor er alle politischen Ämter und betätigte sich in der Wirtschaft. Er war bis zu seinem Tod Aufsichtsratsvorsitzender mehrerer Unternehmen im Ruhrgebiet.